Gemeinsame Merkmale von ADHS und ADS umfassen emotionale Instabilität, impulsives Verhalten, Vergesslichkeit, fehlende Feinmotorik, leichte Ablenkbarkeit, eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit und wiederholtes Zuspätkommen. Trotzdem weisen die beiden Erkrankungen Unterschiede auf. ADS Symptome manifestieren sich durch Langsamkeit, Träumerei, Ängstlichkeit, Schüchternheit sowie Sensibilität und Empfindlichkeit. Im Gegensatz dazu sind bei ADHS Impulsivität, übersteigerte Aktivität, Ungeduld und eine niedrige Frustrationstoleranz präsent.
Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) in Bezug auf Lerntherapie und Lernstörungen
Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, kurz ADS, ist eine Abkürzung, die für ein Zustand steht, der von Unkonzentriertheit und Unaufmerksamkeit geprägt ist und nicht von hyperaktivem Verhalten begleitet wird, wie es bei der ADHS der Fall ist. Kinder, die von ADS betroffen sind, zeigen eher unauffälliges und ruhiges Verhalten. Diese Kinder erleben oft Schwierigkeiten im schulischen Umfeld aufgrund ihrer leichten Ablenkbarkeit und der Herausforderung, sich gut zu konzentrieren.
ADS zeichnet sich durch zwei Hauptmerkmale aus:
- Ausgeprägte Störungen in der Aufmerksamkeit und Konzentration.
- Impulsive Verhaltensweisen, die sich beispielsweise in Spontanität, Flexibilität oder Kreativität zeigen können.
Typische ADS Symptome bei Kindern und Jugendlichen sind:
- Leicht ablenkbar zu sein,
- Schnelle Langeweile und mangelnder Antrieb,
- Schnelle und übermäßige Reaktionen,
- Vergesslichkeit,
- Rasche Stimmungs- und Gefühlsschwankungen,
- Unauffällige motorische Bewegungen im Vergleich zur ADHS,
- Ruhe und Träumerei,
- Lebhafte Fantasie, die dazu führt, dass sie sich schnell in ihre eigenen Gedankenwelten verlieren,
- Langsame und ungenaue Verarbeitung von Informationen,
- Schwierigkeiten bei der Wortfindung und langsame Reaktionszeiten, was oft zu sozialem Rückzug führt,
- Starke Emotionalität und Sensibilität, die zu Ängsten vor Misserfolg und Schuldgefühlen führen können,
- Verlangsamtes Arbeitstempo, beispielsweise bei Hausaufgaben,
- Stundenlanges Vertiefen in Tätigkeiten von großem Interesse, oft mit Vernachlässigung der Umgebung, wie beim Spielen,
- Motorische Herausforderungen, die denen bei ADHS ähneln.
Frühzeitige Diagnose des ADS ist von großer Bedeutung, um individuelle Therapien zu ermöglichen und den Betroffenen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen.
Ein fiktives Beispiel für ein Kind mit ADS wäre beispielsweise „Hans-Guck-in-die-Luft“.
Symptome und Diagnose von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die sich vor allem in der Kindheit manifestiert, aber in vielen Fällen bis ins Erwachsenenalter fortbestehen kann. Betroffene leiden unter Beeinträchtigungen in den Bereichen Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität. In diesem Fachbeitrag beleuchten wir die Symptome von ADHS und erläutern, wie die Diagnose gestellt wird.
Symptome von ADHS:
- Aufmerksamkeitsschwierigkeiten: Betroffene haben oft Probleme, ihre Aufmerksamkeit über längere Zeiträume auf eine Tätigkeit oder Aufgabe zu richten. Sie sind leicht ablenkbar und haben Schwierigkeiten, Details zu beachten oder Anweisungen zu befolgen.
- Hyperaktivität: Hyperaktive Symptome zeigen sich durch eine übermäßige körperliche Unruhe und das Gefühl, ständig in Bewegung sein zu müssen. Betroffene können nicht ruhig sitzen, zappeln mit Händen oder Füßen und haben Schwierigkeiten, in ruhigen Situationen still zu sein.
- Impulsivität: Impulsivität äußert sich in Handlungen, die ohne vorausgehendes Nachdenken oder Planen ausgeführt werden. Betroffene können Schwierigkeiten haben, ihre Reaktionen zu kontrollieren, wodurch sie oft in sozialen Situationen auffallen.
Diagnose von ADHS:
Die Diagnose von ADHS erfolgt in der Regel durch erfahrene Fachleute wie Kinderärzte, Psychologen oder Psychiater. Die Diagnose basiert auf einer umfassenden Bewertung der Symptome und des Verhaltens des Betroffenen. Es gibt jedoch keine eindeutigen biologischen Tests wie Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren, die ADHS nachweisen können. Stattdessen werden verschiedene Ansätze zur Diagnose herangezogen:
- Klinische Beurteilung: Ein Facharzt führt eine ausführliche Anamnese durch, bei der sowohl die aktuellen Symptome als auch die Krankheitsgeschichte des Betroffenen berücksichtigt werden. Hierbei werden auch Informationen von Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen eingeholt.
- Diagnostische Kriterien: Die Diagnose von ADHS basiert auf den diagnostischen Kriterien des Diagnostischen und Statistischen Manuals für Psychische Störungen (DSM-5). Hierin sind die spezifischen Symptome und Merkmale aufgelistet, die erfüllt sein müssen, um die Diagnose ADHS stellen zu können.
- Ausschluss anderer Ursachen: Es ist wichtig, andere mögliche Ursachen für ähnliche Symptome auszuschließen, wie z.B. Lernschwierigkeiten, Angststörungen oder Autismus-Spektrum-Störungen.
- Beobachtung und Bewertung: Neben Gesprächen mit dem Betroffenen und seinen Bezugspersonen können standardisierte Fragebögen und Verhaltensbeobachtungen verwendet werden, um das Ausmaß der Symptome zu quantifizieren und eine fundierte Diagnose zu treffen.
Zusammenfassung:
ADHS ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die sich durch Symptome wie Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, Hyperaktivität und Impulsivität äußert. Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche klinische Beurteilung, Einhaltung der diagnostischen Kriterien und Ausschluss anderer möglicher Ursachen. Frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung, die oft Verhaltenstherapie und/oder Medikamente einschließt, können dazu beitragen, die Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern und ihre Funktionsfähigkeit im Alltag zu steigern.